Anna Rosenwasser und Franziska Rogger diskutieren über 50 Jahre Frauenstimmrecht – und das Frausein damals wie heute.

Als die Historikerin Franziska Rogger zum ersten Mal öffentlich ihre Stimme erhob, hatten Frauen noch kein Stimmrecht in der Schweiz. Mit diesem Problem hatte Kolumnistin Anna Rosenwasser – von Beruf lesbisch, bisexuell als Hobby – nicht mehr zu kämpfen. Trotzdem sind wir heute von echter Gleichberechtigung aller Geschlechter weit entfernt.

Zum Internationalen Frauentag diskutieren Anna Rosenwasser und Franziska Rogger über 50 Jahre Frauenstimmrecht – und darüber hinaus. Was hat sich mit den Jahren geändert? Was nicht? Und was muss in den nächsten 50 Jahren passieren?

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Zum Buch «Gruss aus der Küche»

»Isch das iez s Nötigscht?«, fragten nicht wenige, als vor fünfzig Jahren in der »Urdemokratie« Schweiz die Männer den Frauen – endlich! – das Stimmrecht gewährten. Janu, hieß es an manchen Stammtischen, ändern wird sich wohl nicht viel. Und nun? War’s nötig, und hat sich was geändert?

Anna Rosenwasser und Franziska Rogger sind zwei von über dreißig Autorinnen zwischen dreißig und achtzig, welche die beiden Journalistinnen Rita Jost und Heidi Kronenberg für das Buch «Gruss aus der Küche» gebeten haben, ihren Alltag in Bezug auf das Frauenstimmrecht und das Frausein heute zu erforschen – und zu formulieren, was sie erleben, was sie ärgert, freut, herausfordert und anspornt. Entstanden ist eine wilde Mischung aus Texten zum Anstoßen, Anstoßen auf eine (späte) Errungenschaft, aber auch Anstoß geben, weiter Ungenügendes anzupacken. Denn in der Küche brodelt und gärt es nach wie vor.

Eine Anthologie mit Hirn, Witz und Biss mit Illustrationen von Nora Ryser. Ein Buch nicht nur für Frauen, zu einem Jubiläum, das sicher kein Grund zum satten Ausruhen ist.