«Wir stellen den Gegnern der Mündigkeitserklärung des weiblichen Geschlechts folgende einfache Fragen: Hat der Mensch das Recht, frei zu seyn? Sind die Weiber auch Menschen? Haben sie daher ein gleiches Recht, frei zu seyn?» fragte 1833 ein früher Befürworter des Frauenstimmrechtes. Bis die Mehrheit der Männer 1971 an der Urne alle drei Fragen mit Ja beantworten konnte, vergingen fast 150 Jahre.
Nun feiert die Schweiz 50 Jahre Frauenstimmrecht. Eigentlich kein Anlass zum Feiern, sondern mehr das späte Ende eines demokratischen Paradoxons, wonach eine Mehrheit der Minderheit entscheidet, die Mehrheit der Minderheit nicht anzuerkennen. Zum Glück ist diese Ungerechtigkeit seit 1971 Geschichte, nachdem mehrere Anläufe an der Urne scheiterten. Beim Trauerspiel handelt sich quasi um ein Drama mit Happy End – perfekt für die Bühne, wo aus Worten Welten entstehen.
Regula Grauwiller und Stefan Gubser haben die Argumente, die viele Männer – und nicht wenige Frauen – gegen die Mitbestimmung der Frau ins Feld geführt haben, aus den Archiven geholt, um sie im Wortlaut vorzulesen. Man hört zu, staunt, schmunzelt immer wieder, schüttelt den Kopf und stellt am Ende erleichtert fest, dass die Frauen auch heute immer noch ins Haus gehören. Ins Bundeshaus.

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