Frauenstreik 14. Juni 2021

Demokratie: Dampf machen

Liebe Leser*innen
Der 14. Juni ist für unsere Demokratie ein wichtiges Datum. 1981 haben die Schweizerinnen und Schweizer dem Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Gleiche Rechte für Mann und Frau» zugestimmt und diesen Grundsatz in die Verfassung aufgenommen. Pikantes Detail: Hätten die Männer allein abgestimmt, wäre der Grundsatz abgelehnt worden.
Es waren also mehrheitlich die Frauen, die auf die gleichen Rechte pochten. Seither wird immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass den gleichen Rechten auch die tatsächliche Gleichstellung im gelebten Leben folgen müsse. Damit tut sich unsere Gesellschaft nach wie vor schwer.

«Viele Frauen (und Männer) sind noch unzufrieden mit der Umsetzung dieses Demokratieaspektes. Sie sind auch bereit, das in der Öffentlichkeit zu zeigen, die Diskussion dazu zu führen.» Zita Küng
Wenn wir die Programmpunkte am 14. Juni 2021 schweizweit anschauen, dann ist klar: Viele Frauen (und Männer) sind noch unzufrieden mit der Umsetzung dieses Demokratieaspektes. Sie sind auch bereit, das in der Öffentlichkeit zu zeigen, die Diskussion dazu zu führen. Das ist nötig. Unsere Verfassung ist eben nicht «toter Buchstabe», sondern ein Recht!
Warum hat der Vorstand des Vereins CH2021 ein Manifest zum 7. Februar 2021 verfasst? Weil einerseits Bewusstsein geschaffen werden soll, dass selbst das Stimm- und Wahlrecht für die Schweizerinnen nicht automatisch über uns kam, sondern von Generationen von Frauen (und Männern) erkämpft werden musste. Andererseits weil den Leuten von heute auch deutlich werden soll, wie unwürdig und verachtend es für die Frauen vor 1971 war, dass ihnen dieses fundamentale Recht vorenthalten wurde.Im dritten Punkt fordert das Manifest: «Blick nach vorn: Call for Action! «Dampf machen». Wir fordern den Bundesrat auf, in der nächsten Session einen Tag des Erkennens und Anerkennens des Unrechts und der Konsequenzen der Verweigerung des Frauenstimmrechts anzusetzen. Ziel ist es, aus den identifizierten Defiziten einen zeitlich verbindlichen Aktionsplan zur Verwirklichung der rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung zu verfassen. Das gewonnene Wissen und Verständnis sollen dazu führen, dass sich die vereinigte Bundesversammlung, die Regierung, aber auch die Öffentlichkeit, besonders die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen, ihrer kollektiven Verantwortung für die Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse bewusst werden, um Diskriminierung zu überwinden – in jeglicher Form.»Die Verantwortlichen und das gesamte Volk sind aufgerufen, diese Anliegen ernst zu nehmen.
Wir wünschen deshalb allen aktiven Frauen und Männern am 14. Juni 2021 viel Erfolg!Zita Küng, Präsidentin Verein CH2021