Kreativwettbewerb: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Wo wird das Jubiläum 50 Jahre Stimmrecht für Frauen auch in Ihrer Stadt/Gemeinde erlebbar? Wo sind Spuren historischer Vorreiter*innen Ihrer Stadt erkennbar? In Strassennamen, öffentlichen Plätzen oder in der Geschichte Ihrer Gemeinde? Wie erleben heute Frauen und Mädchen politische Partizipation? Antworten auf diese Fragen gibt ein Kreativwettbewerb: Über die verschiedenen Generationen hinweg, bringen Frauen und Mädchen plastisch und fotografisch zum Ausdruck, wo und wie das historische Jubiläum 50 Jahre Frauenstimmrecht für sie noch heute lebendig und aktuell ist.

Die Idee lebendig werden lassen

Starten Sie einen Aufruf in der Presse und in den sozialen Medien. Arbeiten Sie mit Vereinen und Schulen vor Ort zusammen.

Bilden Sie eine Jury aus Frauen, die sich heute für Ihre Gemeinde/Ihre Stadt/Ihren Kanton engagieren. Die eingereichten Werke können nach Kreativität, Originalität und politischen/historischen Kenntnissen beurteilt und unter den eingesendeten Beiträgen 1 bis 3 Gewinner*innen ermittelt werden.

Vergeben Sie einen Preis und machen Sie den Wettbewerb so noch attraktiver.

Nutzen Sie die sozialen Medien und bewerben Sie den Wettbewerb auf Facebook. Sie könnten auch einen Publikumspreis vergeben. Stellen Sie die eingereichten Werke online und lassen Sie abstimmen. Das Bild mit den meisten Likes auf Facebook gewinnt.

Organisieren Sie eine feierliche Vernissage für die Ausstellung der eingesendeten Beiträge. Begleiten Sie diesen ggf. mit einem kleinen historischen Überblick aus 50 Jahren Frauenstimmrecht. Laden Sie die Wettbewerbsteilnehmenden sowie aktive (Gemeinde oder Kantons-)Politiker*innen zur Ausstellung ein.

Wie wird’s gemacht?

  • 18:00 Uhr Ausstellungseröffnung mit Grusswort (Stadtpräsiden*in, Gemeindepolitiker*in oder Initiator*innen des Wettbewerbs)
  • 18:15 Uhr Kleiner historischer Input zu 50 Jahren Frauenstimmrecht
  • 18:30 Uhr Rundgang durch die Ausstellung mit Gemeinde- oder Kantonspolitiker*innen und Wettbewerbsteilnehmenden
  • 19:00 Uhr Gedankenaustausch beim Apéro

Was braucht es?

  • Ein Thema als Aufhänger
  • Verschiedene Kanäle (Webseite, Facebook-Seite etc.), um auf den Wettbewerb hinzuweisen bzw. die Ergebnisse zu präsentieren
  • Geldgeber*in, der*die das Preisgeld stellt
  • Engagierte Personen für die Zusammenstellung einer Jury
  • Einen geeigneten Ort/Raum für die Ausstellung
  • Gegebenenfalls Referent*in/Expert*in/Keynote-Speaker*in
  • Gegebenenfalls Technik (Mikrofone, Leinwand und Beamer sowie Laptop)
  • Getränke/Essen

Inspiration finden

Um an die Einführung und Umsetzung des Frauenwahlrechts in Deutschland zu erinnern, wurde 2018 von der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung, gemeinsam mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, ein Plakatwettbewerb ausgeschrieben. Alle Hamburger Schulen (für alle Klassen, Kurse und Profile ab Klasse 9) konnten an dem Wettbewerb „100 Jahre Frauenwahlrecht – Frauen und Mädchen geht wählen!“ teilnehmen. Im Rahmen der Festveranstaltung wurden mit je 500 Euro dotierte Preise verliehen und ein Publikumspreis gewählt. Mehr Informationen dazu hier.

HerStory: Frauen schreiben Geschichte

Zu den vielen Missverständnissen und Mythen im Verhältnis der Geschlechter zueinander gehört auch die weitverbreitete Meinung, Frauen hätten keine Geschichte und deshalb fehle es an weiblichen Vorbildern. Tatsache ist, dass es sehr wohl Vorbilder gibt, und zwar viel mehr als angenommen, aber man muss sie suchen, denn Geschichtsbücher sind tatsächlich nach dem Muster gestrickt „Männer handeln, Frauen kommen vor“.

Gerade im Verlauf der Geschichte des Schweizer Frauenstimmrechts gab es viele aussergewöhnliche Frauen, die durch Durchhaltevermögen und Mut Vorbildcharakter gewonnen haben. Nutzen Sie diese Beispiele, um Frauen und Mädchen heute Mut zu machen, politisch zu sein und zu bleiben – über das Internet, mit Ausstellungen an öffentlichen Orten, Mitmachaktionen oder Informationsbroschüren/-flyer. 

Die Idee lebendig werden lassen

Leben? Lieber ungewöhnlich! Wählen Sie aussergewöhnliche (politische) Frauen mit eben solchen Geschichten. Machen Sie es spannend! Verbinden Sie die Geschichten mit aktuellen Themen, die bewegen (z.B. der Frauenstreik 2019). So fühlt sich jede*r angesprochen.

Oder animieren Sie Ihre Mutter, Grossmutter, Freundin ihre eigene Geschichte aufzuschreiben. Es gibt noch viele Zeitzeug*innen unter uns, die etwas zu erzählen haben.

Tragen Sie es in die Öffentlichkeit! Eine Ausstellung im Gemeindezentrum oder der örtlichen Bank, eine Artikelserie in der Lokalzeitung, ein Themenportal im Internet, eine Mitmachaktion in den sozialen Medien, eine App – bringen Sie HerStory unters Volk.

Inspiration finden

  • Die amerikanische APP “Lessons in Herstory” verwendet Augmented Reality, um vergessene Geschichten von Frauen zum Leben zu erwecken – direkt auf den Seiten eines Geschichtsbuchs. Benutzer*innen können ein beliebiges Porträt eines Mannes in ihrem Lehrbuch scannen und eine zugehörige Geschichte über eine wichtige Frau wird freigeschaltet. Mehr Informationen dazu hier.
  • In dem Buch „Good Night Stories for Rebel Girls“ finden Leser*innen 100 Geschichten über 100 beeindruckende Frauen, die die Welt bewegen – illustriert von über 60 Künstler*innen aus aller Welt. Hier weiterlesen.

Literaturclub: Die Schriften der Wegbereiter*innen

Marie Goegg-Pouchoulin, Emilie Lieberherr, Marthe Gosteli, Iris von Roten, Elisabeth Kopp – Es gibt sie, die berühmten Frauenrechtler*innen und Politiker*innen; damals wie heute. Sie haben Geschichte geschrieben. Und über sie wurden Geschichten geschrieben. Warum diese nicht gemeinsam lesen? Oder sich von Frauen Ihrer Stadt Lieblingsstellen aus ihrer Lieblingsfrauenbiographie vorlesen lassen? Die Wege von Frauen in die Politik sind vielfältig. Stöbern Sie sie auf. Lassen Sie sich inspirieren. Und reden Sie darüber – mit anderen Frauen. 

Die Idee lebendig werden lassen

Die Vielfalt macht’s! Lesen Sie aus Biographien oder Schriften von Politiker*innen, Frauenrechtler*innen und Engagierten mit möglichst unterschiedlichen Wegen. So kann das Publikum aus einer breiten Palette an Identifikationsfiguren auswählen.

Es ist noch keine Meister*in vom Himmel gefallen! Wenn Frauen anderen vorlesen, trainieren sie gleichzeitig öffentliche Auftritte. Ein wichtiger Schritt in Richtung Politik.

Brücken bauen! Nehmen Sie die Geschichten anderer Frauen zum Anlass, über die eigene Geschichte zu reden. Und vielleicht auch über die Zukünftige, die Politische!

Wie wird’s gemacht?

  • Gibt es in Ihrer Stadt einen Buchladen, der den Literaturclub regelmässig bei sich beherbergen würde? Immerhin birgt die Vorstellung einer Neuerscheinung aus dem eigenen Angebot die Chance, lohnende Geschäfte zu machen.
  • Werden Sie jünger: Binden Sie mit Projekten an Schulen die nächste Generation politischer Frauen mit ein.

Was braucht es?

  • Einen Ort/Raum zur Begegnung (Buchladen, Bibliothek, Café etc.)
  • Regelmässige Termine festlegen
  • Ein Thema, eine Person, ein Buch/Bücher, eine Publikation auswählen oder den Teilnehmenden die Auswahl überlassen

Inspiration finden

Mit einem Buchclub wollen Cécile Moser und Rahel Fenini, Initiator*innen des Schweizer Online-Magazin fempop, feministische Themen zugänglich machen. Mehr Informationen finden Sie hier.

Politischer Brunch: Machen Sie das Jubiläum schmackhaft!

Die beste Basis für den Start in den Tag? Das Frühstück. Und warum nicht mal bei Kaffee und Gipfeli über Politik diskutieren? An Frühstückstischen wurde sicherlich einiges an Geschichte geschrieben. Lassen Sie Zeitzeug*innen, Historiker*innen, aktive Politiker*innen oder engagierte Menschen zu Wort kommen, z.B. durch einen kurzen Impulsvortrag. Diskutieren Sie mit Interessierten über Lehren aus der Vergangenheit und Impulse für die Zukunft.

Die Idee lebendig werden lassen

Ob aus Politik, Verwaltung, Kultur oder Wirtschaft – beim politischen Brunch treffen sich Macher*innen. Knüpfen Sie neue Bande! Es geht um Netzwerke und Synergien. Also auch mal um die Ecke denken: die Vorstandsfrau eines Vereins, die Elternvertreter*in oder die Bibliothekar*in geben ganz neue Einblicke in bekannte Themen.

Laden Sie ein! Und zwar öffentlich in lokalen Medien, vor allem aber direkt und persönlich.

Sorgen Sie für schöne Aussichten! Die Wahl des Ortes trägt zu einer inspirierenden Atmosphäre bei.

Bringen Sie Ideen auf den Weg! Impulsvortrag heisst nicht lang und erschöpfend, sondern kurz und bewegend. Es darf diskutiert werden.

Wie wird’s gemacht?

  • 10:00 Uhr Begrüssung und Beginn des Frühstücks
  • 10:30 Uhr Impulsvortrag
  • 10:50 Uhr Moderierte Diskussion, Nachfragen
  • 11:30 Uhr Individueller Austausch und Ausklang

Was braucht es?

  • Einen Ort/Raum zur Begegnung (WICHTIG: Hier auf die Akustik und Bestuhlung achten, damit jede*r Teilnehmende auch etwas vom Vortrag und der Diskussion mitbekommen kann)
  • Ein Thema sowie eine dazu passende Referent*in
  • Eine Moderator*in für die Diskussion
  • Gegebenenfalls Technik (Mikrofone, Leinwand und Beamer sowie Laptop)
  • Getränke/Essen

Bemerkung: Anstelle eines Brunchs können Sie auch einen öffentlich aber auch ganz privaten Netzwerk- oder Kaminabend organisieren.

Inspiration finden

Auf dem Portal www.sheknows.ch finden Sie zahlreiche Schweizer Expert*innen aller Bereiche, die sich für Panels und Podien oder als Keynote-Speakerin zur Verfügung stellen und ihr Expert*innenwissen weitergeben.

Stadtspaziergang: Machen Sie das Jubiläum sichtbar!

 

Schon Jahrzehnte vor der Einführung des Stimmrechts für Frauen in der Schweiz haben sich Schweizer Frauen und Männer im öffentlichen Raum oder z.B. in Schriften für die gleichen (politischen) Rechte engagiert. Machen Sie dies erlebbar bei einem Rundgang durch Ihre Stadt. Wo hat es sich gelohnt, politisch aktiv zu sein? Wo haben historische Wegbereiter*innen Spuren hinterlassen? An vielen Orten ist ihre Arbeit dank Historiker*innen aus der Vergessenheit geholt worden, an manchen Orten ist sie im wahrsten Sinne des Wortes „in Stein gemeisselt“ und bis heute sichtbar.

Die Idee lebendig werden lassen
Überlegen Sie, welche Orte in Ihrer Stadt einen historischen oder politischen Bezug haben könnten. Stöbern Sie im Gemeinde- oder Stadtarchiv, vielleicht gibt es einen Verein, der Sie unterstützen kann oder Sie finden Zeitzeug*innen, die von ihren eigenen Erlebnissen und Erfahrungen berichten können.
Sorgen Sie für Abwechslung! Planen Sie den Rundgang an einem einzigen Ort oder an mehreren Orten nacheinander. Übergeben Sie das Wort! Sprechen Sie Gemeinderät*innen an, die Geschichten erzählen können über die Orte und ihre Entstehung und dabei ihre Zuhörer*innen mitreissen.
Lassen Sie den Rundgang zum Beispiel bei einem Apéro ausklingen. Fragen und Plaudern sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Wie wird’s gemacht?

  • 18:00 Uhr Treffpunkt am Rathaus/an einem zentralen Ort
  • 18:15 Uhr Stadtspaziergang mit Stationen, an denen engagierte Frauen und Männer aus der Region Spuren hinterlassen und Geschichte geschrieben haben
  • 19:00 Uhr Ausklang mit einem Apéro im Rathausfoyer, einem Restaurant oder einer Schule

Was braucht es?

  • Örtliche Expert*innen/Zeitzeug*innen oder eine engagierte Person, die als Stadtführer*innen fungieren
  • Originaldokumente, die man ggf. herumzeigen kann (Fotos, Flyer etc.)
  • Gegebenenfalls einen Raum und Getränke/Essen für den Apéro

Bemerkung: Wenn möglich den Spaziergang zu unterschiedlichen Zeiten anbieten, damit sowohl berufstätige Menschen als auch Menschen mit Care-Verantwortung daran teilnehmen können.

Angebot Frauenstadtrundgänge

Es gibt in verschiedenen Schweizer Städten Frauenstadtrundgänge auf Basis historischer Quellen. Erkunden Sie unsere Städte und erfahren Sie mehr über die Geschichte der Frauen. Hier eine Auswahl:

Literatur

  • Mit den drei Büchern «Miis Züri», «Mis Lozärn» und «My Baasel» entdecken Leser*innen auf neun Streifzügen durch die Zentralschweiz und die beiden Städte Zürich und Basel die oft vergessene Frauengeschichte der Regionen wieder.