Gedanken einer Bäuerin und Landfrau zu 50 Jahre Frauenstimmrecht

Als Mädchen mit Jahrgang 74 habe ich das Frauenstimmrecht als Geburtsrecht mitbekommen. Jahrelang lebte ich in der selbstverständlichen Annahme, dass das schon immer so war. Logisch, dürfen Frauen wählen, wieso auch nicht? Bei uns war es sogar so, dass die Mutter die Wahlzettel ausfüllte und sie war die treibende Kraft, dass Vater und sie am Sonntagmorgen zum Gesamtschulhaus in unserem Weiler fuhren, um die Kuverts in die Urne zu werfen. Um 10.00 Uhr hatten wir dort dann Sonntagschule.

Auch auf unserem Landwirtschaftsbetrieb war meine Mutter immer die treibende Kraft. Frauenpower wurde mir und meinen fünf jüngeren Geschwistern vorgelebt. Und doch begann mich ab einem gewissen Alter zu wurmen, dass mein Bruder offenbar gewisse Vorzüge genoss. Er musste weder Tisch decken, noch abwaschen und ganz sicher nicht beim Putzen helfen. Er konnte sich nach dem Essen hinter den Tisch fläzen, während die Schwestern und ich den Abwasch machten. Wir hatten doch auch beim Kartoffelerlesen geholfen? Uns tat auch der Rücken weh. Meine Mutter, die 16 Jahre alt war, als das Frauenstimmrecht angenommen wurde, lebte noch voll und ganz im alten Rollenbild.

Die Frau hatte sich zu kümmern. Um jeden und alles. Als junge Frau (sie war 19, als ich geboren wurde), kümmerte sie sich auch um den pflegebedürftigen Schwiegervater. Und half im Stall mit, und war schon bald mit Kind Nr2 und Nr3 schwanger. Bei der Hofübergabe fragte der Anwalt, ob denn die junge Frau auch etwas zugute habe, anrechnen lassen könne. «Die arbeitet ja nichts», war die Antwort des Schwiegervaters und dabei blieb es. Ich weiss, dass diese Ungerechtigkeit tiefe Spuren hinterlassen hat. Und obwohl meine Mutter taff ist und klug und keine Arbeit scheut, konnte sie sich nicht durchsetzen gegen dieses Jahrhunderte alte Rollenbild. Das Dienen und sich fügen und still hinnehmen hatte sie von ihrer Mutter, deren Mutter, seit Generationen mitbekommen. Natürlich konnte sie auch mir und meinen Schwestern nicht viel anderes mitgeben.

Und das ist der Grund, weshalb die 50 Jahre Frauenstimmrecht zwar gut und schön sein mögen: Aber sie sind nichts in den Augen der Generationen. Noch haben viel zu viele Frauen diese Urgefühle des nicht ganz so viel wert sein in sich. Sie müssen kämpfen und sich behaupten. Gleichstellung ist immer noch keine Selbstverständlichkeit. Je mehr alle Frauen sich selbst wertschätzen, sich alles zutrauen und zugestehen und das ihren Kindern (Mädchen wie Knaben) weitergeben, umso schneller wird die Zeit von vor 1971 eine unfassbare, unglaubliche Zeit.

Die Krux ist, dass sich anpassen einfacher und friedlicher ist. Sich dem Frieden zuliebe zu fügen, kann auch eine Lebensaufgabe sein. Sogar eine vordergründig erfüllende.  Früher oder später kommt jedoch die Frustration über verpasste Chancen. Die Ungerechtigkeit in Form von zu wenig Anerkennung, zu wenig Lohn, zu schlechter Sozialversicherung, von zu geringen Chancen für den Wiedereinstieg ins Berufsleben etc. Wer sich erst dann zu wehren beginnt, windet sich in einer Negativspirale. Viel schöner ist es, sich von Anfang an ganz ehrlich zu hinterfragen, was die eigenen Wünsche und Bedürfnisse sind. Und diese dann auch gegen Widerstand zu verteidigen.

Das kann sehr anstrengend sein, zahlt sich aber schlussendlich auf jeden Fall für alle aus.

Wir Frauen von heute (wenigstens hier in der Schweiz) haben diese Möglichkeiten. Wir sind nur noch wenige Schritte davon entfernt, dass Gleichberechtigung selbstverständlich ist und Frauen in Politik und Leitfunktionen genau so viele Sitze haben, wie die Männer.

Das müssen wir durchsetzen. Unseren Vorfrauen zu Ehren und unseren Kindern zuliebe. Aber in erster Linie für uns selbst.

Elsa Franconi-Poretti (1895-1995)

Die Journalistin, Autorin und Schauspielerin Elsa Franconi-Poretti lebt lange Zeit in Paris. 1955 kehrt sie in die Schweiz zurück und engagiert sich insbesondere für die politischen Rechte der Frauen. 1971 wird sie – mit 75 Jahren – als eine der ersten Frauen in den Tessiner Grossrat gewählt; dort hält sie als erste Frau überhaupt eine Rede.

Quelle: EKF, Eidgenössische Kommission für Frauenfragen

Elsa Poretti geht in Lugano zur Schule und besucht anschliessend das Istituto Santa Maria in Bellinzona, das sie 1914 mit dem Lehrerinnendiplom abschliesst. Für kurze Zeit unterrichtet sie an einer Primarschule in Bré (Lugano). 1924 heiratet sie den Architekten und Künstler Giuseppe Franconi. Gemeinsam ziehen sie nach Nordfrank-reich und später nach Paris, wo sich ihr Mann am Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg beteiligt. Sie arbeitet als Korrespondentin für den Corriere del Ticino sowie das Radio Monteceneri. Die Familie bleibt drei Jahrzehnte lang in Paris. Einzig während des Zweiten Weltkriegs lebt Elsa Franconi-Poretti mit ihrer Tochter in Lugano, engagiert sich ehrenamtlich beim lokalen Roten Kreuz und beginnt als Schauspielerin und Autorin im Theater zu arbeiten. Nach dem Krieg kehrt sie nach Paris zurück und nimmt ihre journalistischen Tätigkeiten wieder auf.

Ab 1955 wohnt die Familie in Lugano. Elsa Franconi-Poretti ist weiterhin für den Corriere del Ticino tätig: Sie schreibt Artikel und ist darüber hinaus verantwortlich für die «Frauenseiten» La pagina della donna, Corriere Donna und Donna. Mit drei weiteren Frauen gestaltet sie für Radio Monteceneri die wöchentliche Sendung L’Ora della donna. Diese informiert insbesondere über die gesellschaftliche und politische Stellung der Frauen. Die Beiträge stammen aus entlegenen Tessiner Tälern oder aber aus Russland, Israel etc. Diese Berichte und Diskussionen tragen die Debatte um das Frauenstimm- und -wahlrecht aus dem privaten Raum hinaus in die Öffentlichkeit. Nachdem 1971 das Stimm- und Wahlrecht für die Frauen auf nationaler Ebene durchgesetzt wurde, wird die Sendung 1973 eingestellt.

Neben ihren beruflichen Tätigkeiten ist Elsa Franconi-Poretti in diversen Frauenstimm-rechtsvereinen aktiv. Sie tritt dem Movimento sociale femminile (Soziale Frauen-bewegung) bei. Dieser Verein wurde 1933 in Lugano mit dem Ziel gegründet, das Frauenstimm- und -wahlrecht zu erkämpfen. In den 1950er Jahren gibt es bereits sechs regionale Gruppen, welche die Debatte bis in die kleinsten Dörfer des Tessins bringen. Dabei sollen nicht nur die Schweizer Männer (und somit die Stimm-berechtigten), sondern insbesondere die Frauen und die Jungen für das Thema sensibilisiert werden. Der Verein vernetzt sich in den 1950er Jahren zunehmend mit dem Schweizerischen Verband für Frauenstimmrecht und wird 1954 in Associazione Ticinese per il voto alla donna umbenannt. Elsa Franconi-Poretti wird Redakteurin des Publikationsorgans La Nostra Voce (Unsere Stimme), das erstmals im Juni 1956 erscheint.

1957 führt sie mit anderen Frauen eine Protestabstimmung durch. Die Aktion richtet sich gegen die eidgenössische Abstimmung vom 3. März über einen obligatorischen Zivildienst für Frauen, über den alleine die (stimmberechtigten) Männer entscheiden sollen; die Frauen können sich dazu nicht äussern. (Eine solche Protestabstimmung führen zeitgleich auch Frauen in der Walliser Gemeinde Unterbäch durch; vgl. Folie und Skript zu Katharina Zenhäusern.)

Elsa Franconi-Poretti politisiert ebenfalls auf parteipolitischer Ebene. Sie ist Mitglied des Partito Radicale Democratico (PRD, dt. FDP) und gründet 1957 den Gruppo donne liberali di Lugano (Liberale Frauen Lugano), den sie bis 1978 präsidiert. Als sich 1958 die Tessiner Frauenvereine im Dachverband Federazione Ticinese Società Femminili (FTSF, heute: Federazione Associazioni Femminili Ticino Plus) zusammenschliessen, ist die Präsidentin der freisinnigen Frauen auch dabei. Der FTSF will «die regionalen und lokalen Frauenvereine zusammenbringen», «die Situation der Frauen im öffentlichen und privaten Leben untersuchen» und «die Interessen der Frauen gegenüber den Behörden vertreten».

1969 kommt es im Tessin zur dritten Abstimmung über das kantonale Frauenstimm- und -wahlrecht. Während die Tessiner Männer die politische Gleichstellung der Frauen in der ersten Abstimmung 1946 deutlich mit 77 Prozent und in der zweiten Abstimmung 1966 noch mit 59 Prozent abgelehnt hatten, stimmen sie 1969 mit einer Mehrheit von 63 Prozent zu. Die stetige Konsolidierung der Kräfte für das Frauenstimmrecht zahlt sich endlich aus. Und Elsa Franconi-Poretti, die den Abstimmungskampf der freisinnigen Frauen leitete, wird bei den Wahlen 1971 eine der ersten elf Tessiner Grossrätinnen. Da sie mit 75 Jahren das älteste Ratsmitglied ist, präsidiert sie den Grossrat und hält am 3. Mai 1971 die erste Ansprache im Parlament – als erste Frau überhaupt.

In den folgenden Jahren arbeitet sie unter anderem intensiv an den Vorbereitungen für das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr der Frau (1975). 1980 tritt sie von ihren beruflichen Aktivitäten zurück. 1995 stirbt sie mit 99 Jahren in Lugano (Quelle: EKF).

„Zum ersten Mal ertönt von diesem Sitz eine weibliche Stimme (…). Uns erwartet die Ausarbeitung, die Annahme und der Erlass von Gesetzen, die uns in Zukunft Gerechtigkeit bei der Arbeit, die Lohngleichheit bei gleicher Arbeit (…) sowie allen den Zugang zum Studium jeder Stufe und jeder Wichtigkeit garantieren.“ Elsa Franconi-Poretti

 

 

 

 

 

Gruss aus der Küche – ein Buch und seine Geschichte

1971: Schweizer Männer sagen Ja zum Frauenstimmrecht. 50 Jahre ist das her. Einige von uns – die über 70-Jährigen … – können sich noch an den Urnengang ihrer Väter, Brüder, Ehemänner erinnern. Vielleicht auch an die Kampagnen davor – pro und contra!

Viel wurde geschrieben, gewitzelt, geweibelt, gemotzt. In den Sälis der Dorfbeizen und auf der Strasse waren es mehrheitlich die Frauen, aber in den Zeitungen und Parlamenten waren es hauptsächlich die Männer, die sich zu Wort meldeten. Ist ja klar, denn es war ja noch so richtig «a man’s, man’s, man’s world» (wie James Brown damals selbstkritisch sang).

Und jetzt? Soll man jubilieren, sich daran erinnern, oder besser verschämt schweigen, weil es so lange gedauert hat, bis endlich auch die Schweizerinnen das Stimmrecht erhielten? Wir – zwei befreundete Berner Journalistinnen, bald mal 70… – fanden: dieses Ereignis muss auf jeden Fall irgendwie schreibend markiert werden. Es braucht einen «point de réflexion». Frauen, die sich erinnern und/oder sich seither in diesem Land schreibend einbringen, sollen sich in einem Buch Gedanken machen. Denn, das wird heute fast vergessen: In den letzten 50 Jahren sind in diesem Land nicht nur viele namhafte Politikerinnen herangewachsen. Vor allem gibt es jetzt auch auch eine ganze Reihe von klugen, wortgewandten Journalistinnen, Kolumnistinnen, Autorinnen und Wissenschafterinnen, die sich regelmässig pointiert zu Wort melden und schreiben, was sie als Berufsfrauen, Familienfrauen, Wissenschaftlerinnen – ärgert, freut, aufregt, motiviert und antreibt.

Das war die Uridee zu unserem Buch. Nun liegt «Gruss aus der Küche – Texte zum Frauenstimmrecht» vor. Und wir sind überglücklich damit. Weil es so bunt, vielfältig, witzig, ernsthaft, kämpferisch geworden ist. 31 Texte, in denen Historikerinnen an kämpfende Pionierinnen erinnern, in denen Feministinnen fordern, junge Journalistinnen ihre Mütter und Grossmütter nach der Zeit vor 71 befragen, Schriftstellerinnen Frauenfiguren entwerfen, sie literarisch zur Emanzipation treiben, eine Slam-Poetin der patriarchalen Gesellschaft den Spiegel vorhält usw.

Es hat sich bewährt, dass wir den Autorinnen völlig freie Hand liessen. Sie haben – wie es von Profis nicht anders zu erwarten ist – 30 völlig eigenständige Texte geschrieben, und diese termingerecht und in angesagter Länge abgeliefert. Ebenso spannend war die Arbeit mit dem Rotpunktverlag. Die Produktion lag  auch dort zu 100 Prozent in Frauenhand. Wir haben uns ergänzt, um Titel gerungen, Lektoratskorrekturen hin- und hergemailt und zum Schluss in Nacht- und Nebelaktionen Klappentexte verfasst.

Es war spannend und lehrreich. Und last but not least haben uns die Illustrationen der jungen Berner Grafikerin Nora Ryser begeistert. Sie stiess erst in der Schlussphase dazu. Aber die engagierte Feministin hat sich so freudig reingekniet in ihre Aufgabe, hat Geschriebenes visualisiert, Ideen eingebracht und eine Arbeit abgeliefert, die das Buch so richtig rund macht.

2020: Die Publikation erscheint. Es ist eine unter anderen. Und ja, wir gebens gerne zu:  wir sind stolz auf «unser Buch». Jetzt ist es auf dem Markt, wird angeschaut, gekauft, verschenkt, beurteilt, kritisiert… Wir freuen uns darauf. Zusammen mit allen, die in den letzten Monaten daran gearbeitet haben.

Lasst uns anstossen. Nicht so sehr auf das Jubiläum, aber auf alles, was Frauen zusammen erreichen können – und auf alles, was noch kommt!

Rita Jost, Heidi Kronenberg, die Herausgeberinnen, zusammen mit den Autorinnen Nicole Althaus, Fabienne Amlinger, Patti Basler, Silvia Binggeli, Susan Boos, Irena Brežná, Elisabeth Bronfen, Regula Bührer Fecker, Monika Bütler, Anja Conzett, Gisela Feuz, Ariane von Graffenried, Stefanie Grob, Yael Inokai, Simona Isler, Elisabeth Joris, Nina Kunz, Christine Loriol, Barbara Marti, Iren Meier, Fatima Moumouni, Esther Pauchard, Anja Peter, Ina Praetorius, Sarah Probst, Franziska Rogger Kappeler, Anna Rosenwasser, Laavanja Sinadurai, Lotta Suter, Angelika Waldis, Laura de Weck.

Gruss aus der Küche – erschienen am 9. September 2020 im Rotpunktverlag

Die Buchvernissage findet am 14. Oktober 2020 in Polit-Forum Bern statt. Weitere Details finden Sie hier.

Countdown-Event Luzern 3. September 2020

Text- und Bildmaterial können hier kostenlos heruntergeladen werden:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Wiege der Demokratie

Am 11. Januar 1968 erblickte ein Mädel in einem kleinstädtischen Spital das Licht dieser Welt. Die Zügers suchten seit langem einen Vornamen fürs Kind. Fast alle Familienmitglieder erwarteten die Geburt eines Knaben. Peterchen sollte das Kind heissen. Wie man das neugeborene Mädchen nennen könnte, schien momentan als ein Kummer. In den Sohn/Enkel setzten sie ihre Erwartungen in die Verlängerung des schweizerischen Familienstammes Züger. Meine Grossmutti kam auf eine Idee, einen Vornamen für mich, im Kalender zu suchen… So beginnt meine Lebensgeschichte.

Ich wurde auf den Namen Honorata Bernadeta Züger im Zivilamt registriert und in der römisch-katholischen Kirche getauft. Meine Wiege stand in Polen. Meine Schweizer Heimatgemeinde ist Altendorf, SZ.

Danuta Züger (meine Mutter), eine junge Kellnerin, verliebte sich eben in einen Polen. Ihre (internationale) Liebe hatte von Anfang an keine reelle Chance. Was durften damals (vor 1971) stimmrechtslose Frauen tun? Von wem waren sie abhängig? Was für Rechte hatten sie vor kurzem noch in der Schweiz. Durften sie einen Ausländer lieben und ihn heiraten…aber natürlich; nur trugen sie dann die rechtsstaatlichen Konsequenzen. Meine Mutti heiratete nie meinen (polnischen) Vater. Wenn sie es gemacht hätte, hätte ich kein Recht mehr darauf, einen Schweizer Pass zu besitzen*. Dank ihres Entschlusses erhielt ich zwei Staatsangehörigkeiten. Ich bin Doppelbürgerin: Schweizerin und Polin. Meine Mutter war mutig und zukunftsorientiert.

Ich bin stolz darauf, eine Auslandschweizerin zu sein. Ich wuchs in Polen auf, wo das Wahlrecht den Polinnen schon in die Wiege gelegt worden ist.

Doppelte Herkunft, meine Kindheit, Schule, Reisen in die Schweiz etc. gaben mir Selbstständigkeit, Kraft, Freiheit und Objektivität. Das Ganze stärkte mich nur und bereitete mich auf meine Ständerats-Kandidatur im Kanton Schwyz vor. Unwahrscheinlich: als ich geboren wurde (1968), gab es noch keine Frauenstimmrechte in der demokratischen neutralen Schweiz!  Als 51-jährige Frau durfte ich 2019 meinen Wahlvorschlag in die Staatskanzlei in Schwyz einreichen. Unter sechs kandidierten Personen tauchte ich als einzige Frau auf. Ich bin die erste Auslandschweizerin, die im Kanton Schwyz für den Ständerat kandidierte. Ich bin Vorläuferin und Pionierin für andere Schweizer Frauen. Ich setze mich für die Gleichstellung von Frau und Mann im Alltag und in der Politik ein. Hoffentlich wird meine Tätigkeit von den Schweizerinnen geschätzt werden. Egal, wo wir leben; in der Schweiz, in Polen, überall in der Welt, vergessen wir aber nie, dass die tapferen Weiber vor knapp einem halben Jahrhundert für unsere demokratischen Wahl-, Stimm- und Selbstbestimmungsrechte kämpften.

Die Demokratie (poln. demokracja f; it. democrazia f; fr. la démocratie f; rätorom. la democrazia) war und bleibt ja Femininum.

* Bis Ende 1952 verloren Schweizerinnen bei der Ehe mit einem Ausländer automatisch ihr Schweizer Bürgerrecht.